Energieeffizient und klimafreundlich- so wünschte sich eine Eigentümergemeinschaft die Wärmeversorgung ihres neuen KFW-55-Hauses in Friedberg.
Schnell stand fest, dass eine mit grünem Strom betriebene Wärmepumpe ideal wäre, um das Gebäude zu beheizen. Doch die Warmwasserbereitung gab zunächst Fragen auf.
Ein Nacherhitzen In elektrischen Durchlauferhitzern war der Eigentümergemeinschaft zu ineffizient und fossile Energieträger wollte man vermeiden. Und eine Wärmepumpenlösung, die direkt 60 °C für die Warmwasserbereitung bereitstellt, wäre ebenfalls zu ineffizient geworden. Doch der Heizungsinstallateur wusste Abhilfe: Er schlug die eXergiemaschine von Varmeco und BMS-Energietechnik vor.
Nacherhitzen mit spezieller Wärmepumpe
Die eXergiemaschine ist eine Wärmepumpe, aber eine spezielle. Sie wurde von den Partnern varmeco und BMS-Energietechnik konzipiert, um zum Beispiel Solarthermieanlagen oder Abwärme besser für Heizzwecke nutzbar zu machen und die Temperaturschichtung im Wärmespeicher zu optimieren.
Im Gegensatz zu typischen Heizungswärmepumpen arbeitet die eXergiemaschine in einem höheren Temperaturbereich und kann große Temperaturhübe in einem Umlauf realisieren. Für das Haus der Eigentümergemeinschaft mit seinen zwölf Wohneinheiten eine gute Lösung, denn dort dient die eXergiemaschine als „Wärme-Booster“: Sie entnimmt dem Niedertemperaturspeicher, der von der Luft-Wärmepumpe geladen wird und die Heizkreise bedient, thermische Energie, hebt die Temperatur um rund 20 K an und speist die Wärme bei 60 °C in einen Hochtemperaturspeicher. Auf diese Weise wird energieeffizient ein Temperaturniveau erreicht, das hoch genug ist für eine hygienische Warmwasserbereitung.
Hygienische Warmwasserbereitung auf kurzem Wege
Die Warmwassertechnik ist sogar besonders hygienisch, da sie sogenannte Wohnungsstationen von Varmeco nutzt. Diese befinden sich direkt an den Wohnungen und beziehen die Wärme zur Warmwasserbereitung aus einem Heizwasserkreis. Dieser wird vom Hochtemperaturspeicher versorgt, kommt aber mit dem Trinkwasser nicht in Berührung: Im lnneren der Wohnungsstationen befinden sich Wärmeübertrager, die als Wasser-Wasser-Durchlauferhitzer arbeiten und eine strikte Trennung zwischen Brauch-und Trinkwasser bewirken. Sobald in der Wohnung Warmwasser gezapft wird, heizen die Wärmeübertrager frisches, kühles Trinkwasser auf etwa 55 °C und stellen es auf kurzem Weg bereit. Auf diese Weise lässt sich die sogenannte „Drei-Liter-Regel“ einhalten. Und je kürzer die Wege zwischen Trinkwassererwärmer und dem Wasserhahn, desto geringer ist die Chance einer Verkeimung.
Umweltfreundlicher als elektrische Durchlauferhitzer
Mithilfe der eXergiemaschine arbeitet die spezielle Heiz-und Warmwassertechnik umweltfreundlich – dank Ökostrom – und wirtschaftlich. Die Luft-Wärmepumpe liefert ca. 60 000 kWh Wärme jährlich und die eXergiemaschine bringt etwa ein Viertel davon auf das für die Warmwasserbereitung nötige, höhere Temperaturniveau.
Da die eXergiemaschine mit einem hohen Wirkungsgrad arbeitet, benötigt sie nicht viel Strom und ihre Anschaffung amortisiert sich den Berechnungen zufolge nach wenigen Jahren.